Biedermeier Hocker

Hand gefertigte Stilmöbel Hocker – antikes Original oder stilvolle Reproduktion



Hocker dienen seit jeher als Sitzmöbel und sind aus modernen Wohnungen nicht mehr wegzudenken. Anders als der Stuhl verzichtet dieses Möbel auf eine Rückenlehne. Ursprünglich hatte er die Funktion einer Fußbank. Klassische Modelle weisen vier Beine auf, es existieren aber auch Varianten mit drei, fünf oder sogar nur einem Bein. Bei der letzteren Ausführung handelt es sich um einen Schemel.



Der Hocker in der Geschichte


Hand gefertigte Hocker sind schon seit der Antike bekannt und zählten im Mittelalter neben der Bank zu den beliebtesten Möbelstücken zum Sitzen. Gepolsterte Ausführungen kennt man erst seit der Renaissance. Stühle waren damals eher thronartig gearbeitet und dienten der Repräsentation. Benutzt wurden sie nur vom Hausherrn und seiner Frau, während die Gäste Platz auf den kunstvollen Hockern fanden. In der Zeit der Gotik verzierte man Hocker reich mit Schnitzereien. In der Renaissance kamen sie in getäfelter Form daher. Daneben existierten kurze Bänke, deren Beine man mit Tafeleien versah. Einfache, gedrechselte Schemel erfreuten sich besonderer Beliebtheit. Ende des 16. Jahrhunderts war das Taburett verbreitet. Hierbei handelt es sich um Schemel, die aufwendig gestaltet und gepolstert daherkamen, und auf eine Arm- und Rückenlehne verzichteten. Afrikanische Könige und Häuptlinge verwendeten sie gerne anstelle eines Thrones. Ein berühmtes Beispiel für einen solchen Hocker stellt der goldene Stuhl Asanthenes dar. Um ihn führten im Jahr 1900 die Briten und das Aschantireich einen Krieg.

Heute existieren verschiedene Arten von Hocker Stilmöbeln, die als kostengünstige Sitzmöbel sehr geschätzt werden. Begonnen hat die massenhafte Verbreitung dieses Möbelstücks in der Epoche des Biedermeiers, denn hier hielt es Einzug in die Bürgerhäuser. Sie verzichten auf aufwendige Schnitzereien und kommen in einfachen Formen daher. Gerne erwirbt man sie als Stilmöbel, aber auch restaurierte Originale finden sich in Wohnungen unserer Zeit wieder.




Eine kleine Stilgeschichte des Hockers

 

Als Antiquität bezeichnet man üblicherweise Möbelstücke, die älter als 100 Jahre sind. Hocker aus den 1930er- und 1940er-Jahren handelt man allerdings häufig als antik und die Grenze ist nicht immer eindeutig zu ziehen. Wert und Preis antiker Hocker richten sich meist nach ihrem Alter, den kunsthandwerklichen Aspekten und dem Erhaltungszustand. Teils spielen länderspezifische Stile eine Rolle, denn sie prägten eigene Charakteristika aus, die zur Klassifizierung herangezogen werden. Stilmöbel Hocker und Stilmöbel Bänke ahmen die gestalterischen Charakteristika detailgetreu nach.

 

Gängige stilgeschichtliche Epochen

 

  • Renaissance (1500-1600): Stark geprägt von antikisierenden Elementen, die teils der griechischen und römischen Antike entstammen. Das Holz solcher Hocker ist häufig bemalt oder mit Schnitzereien versehen.
  • Barock / Rokoko (1600-1770):Sitzmöbel mit üppigem und auffälligem Dekor. Reich ornamentierte Beine aus Holz, die oftmals vergoldet oder versilbert sind.
  • Klassizismus (1770-1810): Abkehr vom verschwenderischen Stil, hin zu klaren, klassischen Linienführungen. Weiterhin Rückbezug zur Renaissance / Antike.
  • Empire und Biedermeier (1800-1850): schlicht-elegante Möbel, die weniger repräsentative Wirkung erzielen als vielmehr einen gemütlichen Charakter ausstrahlen. Häufig kommt Holzfurnier zum Einsatz, das durch seine Maserung dekorativ wirkt. Nussbaum oder Kirschbaum-Furnier ist besonders beliebt.
  • Historismus und Gründerzeit (1850-1890):Rückbezug auf verschiedene historische Stilepochen. Man greift gotische, klassische und barocke Stilelemente auf.
  • Jugendstil (1890-1919): florale Verzierungen, die üppig und gleichzeitig filigran daherkommen. Hocker werden ornamental bemalt oder mit organischen und figürlichen Elementen ausgestattet.
  • Art déco (1920-1949): Weg von der Verspieltheit des Jugendstils hin zu geometrischen Formen. Hand gefertigte Hocker versieht man mit Intarsien.

England, Frankreich und die USA

In England, Frankreich und die USA findet man spezielle Stilepochen wieder, die sich mit der Regierungszeit der jeweiligen Herrscher decken. So sind in Frankreich vor allem die Stilepochen Louis XIV (1643-1715), Louis XVI (1774-1792) und Louis Philippe (1830-1848) zu nennen, während in England die Epochen Gregorian (1714-1812), Regency (1812-1830), Victorian (1837-1901) und Edwardian (1901-1910) stilbildend waren. In den USA bildeten sich seit dem 18. Jahrhundert unabhängige Stile heraus: Chippendale (1750-1780), Federal (1790-1815), Classical (1815-1825), Empire (1825-1845), Country and Shaker (1690-1900). Trotz eigener Elemente lassen sich die Stile mit den allgemeinen europäischen Epochen vergleichen.



Aufarbeitung antiker Polsterhocker

 

Ein echter Schemel aus der Biedermeierzeit weist oft mehr oder weniger deutliche Gebrauchsspuren auf. Am Holzfurnier finden sich Beschädigungen wie Kratzer oder andere Abnutzungen, das Poster ist in den meisten Fällen komplett durchgesessen und der Bezugsstoff ist abgenutzt. Mit einer sachgemäßen Wiederherstellung verhelfen wir historischen, handgefertigten Originalen zu neuem Glanz. Bei uns erhalten Sie eine große Auswahl aufwendig aufgearbeiteter Hocker aus vergangenen Tagen, die Ihr Interieur geschmackvoll aufwerten. Eine Restauration ist stets mit Schwierigkeiten verbunden und sollte immer von einem Fachmann durchgeführt werden. Wir entfernen Kratzer am Furnier und versehen Hocker und Sitzbänke mit fabrikneuen Polstern. Besonders beliebt sind dabei Federkernpolsterungen mit Spiralfedern. Im Sortiment finden Sie aber auch unrestaurierte Möbelstücke, die Sie bei uns erwerben und an einen Restaurator Ihres Vertrauens geben können. Zudem besteht die Möglichkeit, unseren Service für die Restaurierung nachträglich in Anspruch zu nehmen – wir beraten Sie gerne!



Hochwertig gearbeitete Reproduktionen sind eine gute Alternative zu den antiken Originalen, denn sie bedürfen keiner aufwendigen Instandsetzung. Hocker und Bank Stilmöbel stellen wir in liebevoller Detailarbeit für Sie her. Paaren Sie sie mit unseren Sesseln und Liegen, oder bestellen Sie bei uns ganze Esszimmer-Gruppen für ein stilvolles Ambiente. Furnierte Sitzmöbel aus Nussbaum sind ebenso beliebt bei unseren Kunden wie Modelle mit Kirschbaumfurnier. Sie lassen sich gut mit historischen Originalmöbeln kombinieren. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Sie bei uns keine billigen Kopien, sondern stets hochwertig gearbeitete Reproduktionen erwerben. Die Hocker weisen Scherenbeine, konische oder geschwungene Beine auf – so, wie es zur Zeit des Biedermeier üblich war. Bei einem Hocker Stilmöbel und Bank Stilmöbel achten wir neben der originalgetreuen Formgebung auf eine optimale Materialauswahl. Wir beraten Sie gerne!